Zwetana Penova,
Service & Product Design

Design Thinking Masterclass DT360° - fünftägigen Workshop

Published August 24, 2017

Das Design-Thinking und Agile sind keine Unbekannten mehr. Viele Unternehmen arbeiten mit den beiden Systemen. Was dabei oft auffällt: das Design-Thinking wird von der Kreations- oder Innovationsabteilungen praktiziert, während das Agile zur Implementierung gehört. Diese Aufteilung ist personeller Natur und öffnet eine Lücke zwischen Innovation und Umsetzung, welche, oh Schreck, zu ähnlichen Problemen führt wie das klassische Wasserfall-Modell: Informationen und Ideen gehen verloren, die Umsetzung gerät ins Stocken, es entstehen Missverständnisse im Team. Wie würde eine produktive Verknüpfung von Design-Thinking und Agile aussehen? In dem fünftägigen Workshop “Masterclass Design-Thinking” für das XDi-Institut konzentrieren wir uns auf diese spannende Frage.

Design-Thinking und Agile - wo sind die Gemeinsamkeiten?

In diesem Workshop konzentrieren wir uns auf die Gemeinsamkeiten von Design-Thinking und Agile-Modellen:

  • Interdisziplinäre Teams Sowohl das Design-Thinking als auch die meisten Agile-Modelle, z.B. Scrum, gehen von einer Zusammenarbeit der Experten aus verschiedenen Bereichen aus.
  • Iterationen / Loops Beide Prozesse leben davon, dass die Arbeitsschritte sich wiederholen sollen, um neue Erkenntnisse und Ideen zu gewinnen bzw. zu testen.
  • Kleine Schritte und Ziele Arbeit in kleinen iterativen Schritten - die für alle Beteiligten nachzuvollziehen und leicht zu handeln sind.
  • Empathie für die Nutzer Die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer sind zentral: Im Design-Thinking mit dem Fokus auf User-Research und emotionale Zufriedenheit, im Agile auf Nutzungskontext und Nutzungsgewohnheiten.
  • Experimentierkultur Fehler werden als Teil des Prozesses und nicht als Katastrophe behandelt.
  • Flache Hierarchien Team “selbstreguliert” sich - trifft gemeinsame Entscheidungen und führt sie durch.

Diese Gemeinsamkeiten sind nichts anderes als wichtige „Mindset“-Elemente und bilden eine hervorragende Übergangsbrücke zwischen Kreation und Implementierung, die in verschieden Richtungen gut funktioniert.

Fünf Tage Trockenübung, danach fliegen!

Die fünf Tage sind dafür da, vorhandenes Wissen und Erfahrungen mit Design-Thinking und Agile zu vertiefen, zu erweitern und auf den Prüfstand zu stellen. In diesem Workshop bewegen wir uns abseits der „wir brainstormen irgendwas mit bunten Post-Its“-Richtung, hin zur Frage: Welche Methoden und Strategien helfen mir und meinem Team oder Unternehmen auf dem Weg zu neuen Produkten und Business-Modellen?

Die Grundchoreographie aller fünf Tage ist auf diesen zwei Schritten aufgebaut:

  • In die Breite gehen: nach Inspiration, Beobachtungen, Erkenntnissen, Lösungen, Ideen, noch mehr Ideen suchen
  • Fokus finden: sortieren, reduzieren, sich entscheiden, testen

Damit haben wir uns für die Darstellung der Workshop-Meilensteine in Diamantenform entschieden, um den TeilnehmerInnen eine visuelle Orientierung zu geben.

Im ersten Schritt arbeiten wir mit verschiedenen Methoden aus Kreativitätstechniken und Design-Thinking. In dem zweiten dann mit Agile-Werkzeugen, die sich schon während der User-Research oder Ideation dafür bewähren, die Erkenntnisse und Ideen schnell zu strukturieren und richtige Entscheidungen zu treffen.

Noch mehr spoiling!

Die ausgearbeitete didaktische Handlung für die fünf Tage ist flexibel - das Besondere an solchen offenen Workshops ist, dass die TeilnehmerInnen mit eigenem Wissen und Schwerpunkten kommen und wir sehr gut auf die individuellen Fragen und Interessen reagieren können.

Es sind sehr motivierte, disziplinierte und talentierte Menschen aus verschiedenen Bereichen (Verlage, Versicherungen, Consulting, Start-Ups, Coaching), die in diesem Workshop einander begegnen. Dadurch entsteht eine einmalige Atmosphäre des gemeinsamen Lernens und Austauschs. Es wird viel gelacht, experimentiert und gearbeitet.

Eine Szene aus dem letzten Workshop in Köln geht mir nicht aus dem Kopf: Eine Gruppe präsentierte ihre Idee für die Lösung und stellte schon während der Präsentation fest, dass sie unzufrieden ist. Auch eine wichtige Erfahrung - was nun? Die Zeit für die nächsten Iteration war extrem knapp bemessen. Die Gruppe hat sich zum Glück von dem kleinen „Misserfolg“ nicht verunsichern lassen und kam mit einer neuen, sehr überzeugenden Lösung zurück.

Solche Fähigkeiten - als Gruppe in einen Flow zu kommen, verschiedene Wege auszuprobieren, schnell und kreativ unter Zeitdruck zu arbeiten - sind in jedem Unternehmen und Projekt gefragt. In diesem Workshop sorgen wir dafür, dass die TeilnehmerInnen einen geschützten Raum und Werkzeuge zum Üben und Experimentieren bekommen.

Der Workshop ist in Zusammenarbeit mit Kreativcoach und Design-Thinker Anastasia Gramatchikova entstanden.